Die Bonobos



Quelle: WWF
Quelle: WWF


Bonobos und Schimpansen sind unsere nächsten Verwandten. Man hat erforscht, dass der Bonobo sogar näher mit dem Menschen verwandt ist als mit den Schimpansen.

In Afrika trennt die Schimpansen und Bonobos ein gewaltiger Fluss, der Kongo. Die Bonobos leben südlich davon, die Schimpansen nördlich, und dort bleiben sie auch, denn sie können nicht schwimmen.

Quelle: planet-wissen
Quelle: planet-wissen


Gemeinsamkeiten Schimpansen und Bonobos


Da Bonobos und Schimpansen sehr ähnlich aussehen und im gleichen Land vorkommen, dachte man lange, dass der Bonobo nur der kleinere Verwandte des Schimpansen sein.

erst 1929 wurde entdeckt, dass es sich um eine eigene Art handelt.

 

 

Bildquelle: abenteuer-regenwald

Der grösste Unterschied


Bonobos gibt es nur im Kongobecken. Schimpansen sind weiter verbreitet.

Bei den Bonobos sind die Frauen die Anführerinnen.

Bonobos schlichten Streit mit Zärtlichkeit, Schimpansen sind kämpfen um zu siegen.

Aus diesem Grund ist es auch völlig falsch, dass im Film "Planet der Affen", die Bobobos die Soldaten sind;-)

Bildquelle: Lola ya Bonobo



Woher hat der Bonobo seinen Namen?

Vermutlich hat der Bonobo seinen Namen von der Stadt Bolobo am Unterlauf des Kongoflusses. Diesen sollen die weissen Kolonialherren falsch geschreiben haben ;-)


Lebensraum

Bonobos gibt es nur in der im mittleren und im südlichen Teil der DR Kongo. Im Gegensatz zu den Schimpansen, die in unterschiedlichen Wäldern leben, ist der Bonobo nur im tropischen Regenwald zu finden.


Lebensweise

Bonobos halten sich am Liebsten auf den Bäumen auf. Am Boden bewegen sie sich wie alle afrikanischen Menschenaffen, mit Ausnahme des Menschen, meist im vierfüssigen Knöchelgang fort. Auf den Bäumen klettern mit Händen und Füssen, können sich aber auch auf den Beinen über einen dicken Ast balancieren oder sich mit den Armen durch die Äste schwingen. Sie können auch aufrecht gehen udn waten so durch das Wasser, wenn es nicht zu tief ist.

Die Bonobos legen täglich zwischen 1,2 bis 2,4 Kilometer zurück. Dadurch kommen sie auch in Gebiete von anderen Gruppen. Einem Kampf gehen sie aus dem Weg, indem sie laut Rufen und Geräusche machen. Nur selten kommt es zu einem Kampf.

Das Revier einer Gruppe ist so gross, dass etwas 2 Bonobos auf einen Quadratkilometer kommen.

Bildquelle:zentralafrika.de

Bonobos leben in grossen Gruppen von 30 bis 80 Individuen, die sich während des Tages in kleinere Gruppen aufteilen.

Streit, den es auch bei den Bonobos gibt, wird mit Zärtlichkeit geschlichtet.

Die Weibchen  führen die Famile an und halten zusammen, wenn es darauf ankommt. Sie pflegen sich häufig gegenseitig das Fell.


Tagesablauf

Bonobos sind am Tag aktiv.

Am Vormittag und am Nachmittag, sind sie auf Futtersuche und in der Mittagshitze rasten sie.

 

Gegen Abend machen sie ein Schlafnest aus Blättern. Dieses liegt zumeist hoch oben in den Bäumen und wird meistens nur einmal benutzt.


Nahrung

Bonobos sind Allesfresser. Sie suchen ihre Nahrung auf den Bäumen und am Boden.

Sie essen hauptsächlich Früchte, aber auch Blätter, Kräuter, wenn es gerade keine Früchte gibt.

Wie die Schimpansen essen sie auch Insekten.

Bei den Bonobos gehen nur die Weibchen auf die Jagt nach kleineren Antilopen und Affen.

Sie teilen ihr Futter häufigen untereinander, als es die Schimpansen tun.

Wilde Feigen schmecken den Bonobos besonders gut.

Steckbrief

Familie:                 Primaten / Altweltaffen

Überfamilie:          Menschenartige

Familie:                 Menschenaffen

Unterfamilie:         Hominiae

Gattung:                Schimpansen (Pan)

Art:                        Bonobo

                              Pan paniscus


Merkmale

Erwachsene weibliche Bonobos sind zwischen 70 bis 76, die Männchen etwa 70 bis 83 Zentimetern gross. Männchen haben ein Gewicht von 37 bis 61 Kilogramm. Die Weibchen sind nur etwa 27 bis 38 Kilogramm schwer.

 

Wie alle Menschenaffen haben auch die Bonobos keinen Schwanz und einen opponierbaren Daumen.

Das Fell ist dunkelbraun oder schwarz.

 

Sie sind kleiner als die Schimpansen und nicht so muskulös. Ihre Arme und Beine sind länger und schlanker.

 

Die Bonobobays haben, im Gegensatz zu den Schimpansenbabys von Anfang an ein schwarzes Gesicht.

Der Mund der Bonobos ist rosa.

Viele Bonobos haben längere Haare auf dem Kopf und einen Mittelscheitel.

 

Wenn die Bonobos älter werden verlieren sie oft das Fell.

Quelle: Lola ya bonobos
Quelle: Lola ya bonobos

Sprache

Der Grund dafür, dass Bonobos mehr rufen als Gesten machen, kommt vermutlich daher, dass sie sich im dichten Wald bewegen. Mit hohen Schreien nehmen sie Kontakt zueinander auf und ein Geräusch, welches ein bisschen wie das Bellen eines Hundes tönt, ist eine Warnung. Sie kennen aber auch andere Laute, die bestimmte Dinge ausdrücken, wie zum Beispiel Aufregung, Zufriedenheit und vieles mehr. Wenn sie Lachen, so tönt dies wie wenn wir schnell ein und ausatmen (hecheln).


Werkzeuge

Bonobos brauchen selten Werkzeuge, aber sie schützen sich zum Beispiel mit Blättern gegen den Regen. Bonobos, die in Zoos leben, konnte man jedoch beobachten wie sie Werkzeuge benützen.


Fortpflanzung und Lebensdauer

Eigentlich könnten Bonoboweibchen schon mit 9 Jahren ein Kind bekommen. Man hat jedoch erforscht, dass sie meistens erst mit 13 bis 15 Jahren das erste Mal Mutter werde.

Etwa alle 5 Jahre kommt ein Kind zur Welt.

Das Baby wiegt zwischen 1-2 Kilogramm. Die ersten Monate reitet das Baby auf dem Rücken der Mutter. Erst mit 4 Jahren wird das kleine selbstständig.

Nach 220 bis 250 Tagen kommt ein Junges zur Welt. Zwillinge sind sehr selten.

In den Zoos werden die Bonobos bis 50 Jahre alt.



Bedrohung

Da Bonobos nur in einem "kleinen" Gebiet in der DR Kongo vorkommen und durch die Zerstörung des Lebensraums, Wilderei und Krankheiten haben wir sie an den Rand des Aussterbens gebracht. Auch die Bonobos werden gejagt (bushmeat). Dies ist eigentlich verboten, doch die Wilderer halten sich nicht daran.
Es gibt Schätzungen die sagen, dass es nur noch 15'000 bis 20'000 Bonobos gibt und dass es immer weniger werden. Die Bonobos stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.



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Claudine André


Bildquelle: mongobay